Joakim Sandberg alias konjak ist ein junges Multitalent, der in seiner professionellen Laufbahn bereits Animationsarbeit für verschiedene Handheld-Spiele abgeliefert hat. Auf seiner Webseite konjak.org bietet er neben seinem Portfolio Spiele zum Download an. Wenn ihr von ihm bereits gehört habt, dann wahrscheinlich über sein inoffizielles Zelda-Fanspiel „Legend of Princess“.

Neben einer Menge Freebies bietet konjak allerdings auch etwas zum Kauf an. Für 10$ (ca. 7€) gibt es einen 2D-Retrotitel namens Noitu Love 2: Devolition. Also Kreditkarte gezückt und geschaut, was das Game kann.

Alles ist einfach toll und dann greifen Roboter an!

Noitu Love 2 spielt im Jahr 2288, ein Jahrhundert nach dem ersten Teil. Aus dem nichts heraus verwandeln sich überall in der Stadt ganze Viertel in Orte aus der Vergangenheit und Roboter terrorisieren die Bevölkerung. Die Peacekeeper-Liga und ihre neue Topagentin Xoda Rap treten gegen die von Professor Darnacus Damnation angeführte Blecharmee an, die ein weiters Mal die freie Welt bedrohen. Oder passiert hinter den Kulissen gar etwas ganz anderes?

Schon die Titelsequenz macht klar – wir betreten das Reich der faustgroßen Pixel. Die Optik von Noitu Love ist den Spielen der 16-Bit-Ära nachempfunden und mit Toptiteln auf dem Super Nintendo und Gameboy Advance vergleichbar. Doch mit Retro-Charme allein lässt sich bekanntermaßen kein Blumentopf gewinnen – macht es auch Spaß, mit Xoda Rap auf Altmetalljagd zu gehen? Aber ja doch!

Steuererklärung leicht gemacht!

Die Bedienung von Noitu Love 2 ist von Grund auf für die PC-Plattform konzipiert. Mit den WASD-Tasten dirigiert man die Spielfigur durch seitlich scrollende Levels, die Maus steuert ein Fadenkreuz und per Mausklick wirft sich Xoda dann dem selektierten Gegner entgegen. Mit einem schnellen Doppeldruck auf die entsprechende Richtungstaste kann Xoda dazu noch einen Spezialangriff ausführen. Dies macht nicht nur ein Gamepad komplett überflüssig, sondern ermöglicht auch Einsteigern die intuitive Anwendung von Angriffskombos, die Xoda lange in der Luft halten.

Viel Liebe ist auch in das Design der Level und Gegner geflossen. Die sieben verschiedenen Ebenen sind zwar kurz, aber dafür auch extrem kurzweilig und bieten mehrere abgefahrene Zwischen- und Endgegner. Zu meinen persönlichen Lieblingen gehören der Grin Reaper, ein dauergrinsender Mechanosensenmann sowie ein Zug samt Zugführer, die sich in einen Riesenroboter transformieren. Abgerundet wird die Geschichte durch einen witzigen Chiptunesoundtrack mit Ohrwurmqualitäten, der auch auf der Seite des Autors zu finden ist.

Jetzt macht alles einen Sinn!

Wäre Noitu Love 2 Anfang der 1990er herausgekommen, hätte es durch die Bank weg Höchstwertungen in den Spielemagazinen abgeräumt – trotz der Tatsache, dass man es an einem verregneten Nachmittag durchgezogen hat. Aber auch heute noch, wo diese Art des Designs mehr eine Frage des Stils als eine Frage knapper Rechenleistung ist, kann man nur Respekt davor haben, was Joakim Sandberg als Einzelkämpfer hier hingelegt hat.

Wer vor dem Kauf testen möchte, ob er kompatibel mit dieser Art Spiel ist, kann auf konjak.org eine 2 Level umfassende Demo herunterladen. Der Kauf wird über die e-Commerce-Plattform Plimus abgewickelt, welche neben gängigen Kreditkarten auch PayPal und Überweisung unterstützt.