Der Battlefield Reihe bedarf es keiner großartigen Erläuterung mehr. Angefangen als reiner Multiplayer Titel auf dem PC im Jahre 2002 erfreut sich die Serie auch heute noch einer großen Beliebtheit in der Multiplayergemeinde.

Nachdem man sich als gesichtsloser Schütze Benjamin in jedweden neuzeitlichen Interessenkonflikt (WW2, Vietnam, naher Osten) und sogar in der Zukunft (2142) auf die Schlachtfelder dieser Welt stürzen durfte, verpassten die Entwickler mit Bad Company aus dem Jahre 2008 dem Spieler„ein Gesicht“, namentlich Preston Marlowe, und gaben dem Spieler gleich noch ein paar Freunde an die Hand, nämlich die Bad Company. Und ne Story gabs noch obendrauf.

Der größte Unterschied zu vielen anderen Kriegsshootern: Es gab jede Menge (schwarzen) Humor. Krieg wurde nicht bierernst dargestellt, sondern eher wie ein Buddy-Action-Film. Mir persönlich gefiel dies sehr, auch wenn ich den Titel mir damals nur auslieh.

Sinneswandel

Enter 2010.
Im März erschien nun der Nachfolger. Topaktuell, wie ich nun mal bin, kaufte ich mir den Titel Ende August, zur Überbrückung der Zeit bis Halo: Reach, Fifa 11, Force Unleashed 2 etc. Außerdem gabs den Titel zum Budget Preis und ich LIEBE sparen :)
Die Story ist genretypisch schnell erzählt: Russen sind böse, Russen haben eine Superwaffe, Russen stehen mit besagter Superwaffe auf der Schwelle der Tür zur Welteroberung. Und es gibt nur ein kleines, gallisches Dorf – öhm, ein GROSSES, FREIHEITLIEBENDES Land, welches Paroli bieten kann.

Bevor man allerdings russian asses kicken kann, verbringt man einen Level lang im
Jahre 1944 auf einer Pazifikinsel, wo besagte WMD getestet wird. Kurzer Blick auf Verpackung, Disc und Hauptmenü: Jepp, es ist Bad Company 2. Glück gehabt.
Nach dem Prolog guckt man auch endlich in die bekannten Gesichter der Bad Company.
Die nächsten Stunden verbringt man also damit, fiese Russen mit allerlei Schießprügeln ins digitale Nirvana zu schicken. Ob nun zu Fuß, auf Ketten, Rädern, in der Luft oder zu Wasser. Wie aus dem Vorgänger bekannt, kann man auch hier wieder schön nahezu alles kaputt machen, so daß nachher kein Stein mehr auf dem anderen liegt.
Wem sich das jetzt ein bißchen dahingerotzt liest, dem sei folgendes gesagt:
Es spielt sich auch so.
Der Singleplayer spielt sich leider echt zu lari fari. Weg ist der humoristische Grundtenor des Vorgängers, zu selten bringen die Charaktere die lieb gewordenen Wortscharmützel.
Stattdessen wird die Geschichte eben auch bierernst übermittelt. In einem Level mußte ich sogar frappierend an Full Metal Jacket denken, aufgrund der Szenerie und der Klänge, die mir der Soundtrack entgegen plärrte.
Sorry, aber damit beraubt sich der Entwickler ein Stilmittel, welches den ersten Teil für mich einzigartig machte. Schade.
Einen Roger-Murtaugh-Gedächtnis Pokal überreiche ich aber noch an Sarge Redford, welcher ungefähr Drölftausigmal von seiner Pensionierung labert.
Der Sound aber allgemein ist erstklassig. Dreht eure Anlagen schön auf, eure
Nachbarn werden es bereuen :)

Wo? Ah! … Hmpf! Tot.

Was mir vom Gameplay nicht so gefallen hat, war dann noch der HERBE Gebrauch der Staubanimationen. Sicher, wenn man ne Granate in ne Häuserwand entlädt, entsteht Staub. Wenn ich aber nach 10 Sekunden immer noch nichts wieder sehen kann, die Gegner mich aber schon fröhlich und punktgenau blaue Bohnen zwischen die Augen jagen, nervt das nur.
Achja, das Ende ist natürlich ein offenes *seufz*.

Aber kommen wir nun zu dem, was Battlefield groß gemacht hat, dem MULTIPLAYER.
Wie schon öfter in anderen Reviews geschrieben, bin ich nicht so der größte MP-FANatiker. Bisher schafften es nur Halo und Call of Duty (4) – Modern Warfare (2) (Dortmund 2 – Wolfsburg O (ich LIEBE diesen Running Gag)) mich längerfristig an ihren Multiplayer zu binden.
Und nun auch Bad Company 2.
Das Squad Gameplay ist ansteckend, die Spielmodi Rush (Angriff bzw. Verteidigung von Funkstationen) und Eroberung (Das gute, alte Battlefield Fahnenspiel) super abwechslungsreich. Durch die Zerstörbare Umgebung gleicht sich auch kein Spiel dem anderen. Ist schon Lustig, wenn sich die Verteidiger in einem Haus um die Funkstation versammeln und man mit einer Granate eben dieses Haus dem Erdboden gleich macht. Samt Funkstation. Und Verteidiger.

Die Gretchenfrage aber nun: Welcher Mehrspielermodus ist nun besser? Der von Bad Company 2? Oder der von Modern Warfare (2) ( … man sollte so einen Running Gag aber auch nicht überstrapazieren)?
Mir gefallen beide sehr gut. Auch wenn ich sagen muss, daß MW2 einsteigerfreundlicher ist. Am Anfang wurde ich bei Bad Company 2 nicht so stark motiviert, weiter zu machen.
Sachen, die ich teilweise als grundlegend voraussetze, wie z.B. das Medikit als Sanitäter, oder den magischen Reparaturbohrer als Ingenieur, muß man sich erst erspielen für die jeweilige Klasse.
Bei MW springt man einfach ins Geschehen und gut ist.
Taktisch gefällt mir BC2 aber nun besser, weil es einem so viele verschiedene Möglichkeiten und Sieg bzw. Niederlage mehr vom Teamplay abhängt.Empfehlen kann ich aber beide Titel. Ich werde aber erstmal weiterhin BC2 dem Vorzug geben.
Zumindest für die nächsten 2 Tage.

Then I will remember REACH…