Jetzt mal unter uns Kirchentöchtern:
Muß ich noch großartig was zu Halo schreiben?
Die, die nichts damit anfangen können, mögen doch bitte eben gehen und die Tür hinter sich zu machen.
Sind wir nun allein? Gut.

Halo Reach also.
Dieses Spiel stellt das „Abschiedsgeschenk“ seitens Bungie da. Von nun an will sich das Studio anderen Projekten widmen und Halo Halo sein lassen. Nachdem man sich im Anzug des Masterchiefs prächtig auskennt und auch als Orbitaler Drop Shock Trooper seine Sporen verdienen konnte, streift man nun den Helm eines weiteren Spartans über. Vor Spielbeginn kann man sogar Geschlecht und Rüstung bestimmen, ein Novum in der Reihe.
Hat man sich festgelegt, stürzt man sich gleich ins Gefecht. Tatort ist der Planet Reach, die größte Kolonie der Menschheit und gleichzeitige Militärhochburg. Dieser Planet wird nun von der immerbösen Allianz angegriffen. Der Kampf erscheint nicht nur aussichtslos, er ist es auch. Reach WIRD fallen, was aber auch keine Überraschung darstellt, wenn man sich etwas im Universum der Halo Ringe auskennt.
Der Ausgang ist also bekannt, zumindest den Spielern. Als Teil eines Spartanteams obliegt es aber nun, alles dafür zu geben, daß man so viele Feinde mit sich nimmt, wie man kann.
Das Team besteht aus folgenden Stereotypen:

  • 1.) Der edle Anführer
  • 2.) Die besserwisserische Technikerin
  • 3.) Ein Riese, bärenstark, aber sanftmütig
  • 4.) Der leise Scharfschütze
  • 5.) Mister „Ich piss Eiswürfel“ McCool
  • 6.) Dich (diesmal KEIN Rookie, NICHT Stumm, dafür ohne Namen).

Leider leider führt der Umstand, daß deine Mannen nicht näher charakterisiert werden, dazu, daß man im späteren Spielverlauf das Ableben der verschiedenen Kollegen nur mit einem „Nun … öhm … tschöööö“ quittiert. Da hätte man noch nachlegen müssen, da fehlt Emotionalität … die dafür in der Szene nach dem Abspann vollends ausgeschöpft und fantastisch präsentiert wird, soviel sei vorweg genommen. Zum Glück ist dies für mich aber auch schon der einzige, größere Kritikpunkt.
Der Rest des Spiels … Sahne! Dieses „alte“ Halo Gefühl, welches ich zum großen Teil bei ODST vermisste, war wieder da. Die Macht, dem Gegner überlegen zu sein, zur besten Verteidigung der Menschheit zu gehören, begleitete mich von Mission zu Mission. Zum Beispiel bei einer Strandstürmung, in bester Halo Manier (Auf den Gegner drauf zu rennen, die Kugeln aus deinem Magazin in seinen Wanst verlagern, AUFFE FRESSE, kurz in Deckung gehen, Granate werfern, weitermachen). Umso schwerer wog das Wissen, daß man doch dem Untergang geweiht war. Für jeden Eliten, den man nach alter Halo Manier plättete schien die Allianz 10 neue aufs Feld zu schicken. Trotzdem machte man weiter.
Langweilig wurde es auch nie, gab es doch in jedem Level was neues bzw. altes, was immer noch nicht verbraucht ist. Warthog fahren, z.B. Aber natürlich auch der von mir heiß ersehnte Weltraumkampf. Herrlich, hat mich sofort an das alte Battlefront 2 erinnert. Unkompliziert und wunderschön anzusehen. Leider auch etwas kurz. Oder auch der Level, wo man am Steuer eines Kampfhubschraubers sitzt und von Dach zu Dach einer brennenden Stadt fliegen muß, um Störsender zu zerSTÖRen. Alles, auch die „Spezialfähigkeiten“ Jetpack oder Bubble Shield, spielt sich aus einem Guß, nichts wirkt aufgesetzt. Das Ende fließt nahtlos über in den Anfang vom ersten Halo.
Dazu kommen noch viele kleinere und größere Eastereggs. So kann man im besagten Hubschraubäääärlevel eine Disco aktivieren, oder man kann, wenn man in einer bestimmten Zwischensequenz den Stick nach rechts drückt, den MasterChief in seiner Gefrierkammer sehen. Abgerundet wird das ganze von einem halogatorischem Soundtrack und einem Multiplayerpaket, was kaum bis keine Wünsche offen läßt. Ko-Op, Firefight, Invasion, (Team)Deathmatch, CTF, Karteneditor … hier freut sich das Mehrspielerherz.

Ist dies nun also das PERFEKTE Halo Spiel?

Der Fanboy in mir schreit Jaaaaa, der Rest „nicht ganz“.
Wenn die Kampagne etwas länger wäre, dadurch die Charaktere ein besseres Standing hätten, ein paar technische Fehler ausgemerzt worden wären (ruckelt teilweise schon sehr deutlich), … dann, ja DANN könnte man von Perfektheit sprechen.
Achja…
WIESO KEIN MULTIPLAYER IM WELTRAUM?!?!?!?!
Sorry.
ABER, was Halo Reach auf jeden Fall ist:
Ein echt GEILES Dankeschön an die Fans.Ich hatte richtig Spaß mit dem Dingen und nach dem Spiel mußte ich mir erstmal alle Zwischensequenzen aus Halo 1-3, Halo Wars und ODST geben, der Soundtrack läuft bei mir rauf und runter, ich bin einfach mal wieder gallig auf Halo.

Thank You Bungie.
You have come a long way.
The Ring is now complete.